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Die Qual der Wahl

Wir meinen es gut, wollen dem Kind so viel wie möglich bieten, aber das Kind ist undankbar und schreit nur rum. Gerade wer ein hochsensibles Kind hat kennt dieses Szenario wahrscheinlich. Ein Glück lässt es sich relativ einfach vermeiden, zumindest meist.
Hochsensible Kinder durchdenken jedes für und wieder, versuchen alle Konsequenzen zu durchdenken und wägen ab, was besser sein könnte. Damit kann eine bloße Auswahl sehr sehr schwer werden.


Andere Kinder sehen 10 verschiedene T-Shirts und nehmen sofort das mit der Lieblingsfarbe. Sie sehen jede Menge Stofftiere und finden sofort ihren Liebling. Bei einem hochsensiblen Kind ist das oft ganz anders, denn auch wenn der Delfin wirklich der schönste ist, ist der Affe aber weicher und auf das Schaf könnte man sich vielleicht besser abends mit dem Kopf legen…..Die Folge: Das Kind ist überfordert!


Man macht ihm in dem Moment keine Freude, die Wahl wird zur Qual!


Eine kleine Geschichte, die uns letztens passiert ist:
Es war ein recht unangenehmer Tag und um dem Kind eine Freude zu machen sind wir mit ihm zu seinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant. Er hat sich gefreut und wusste ja auch schon genau, was er essen will.


Dort angekommen nahm das Schicksal seinen Lauf: Vor dem gewünschten Burger standen groß die schrecklichen Worte „ausverkauft“. Naja ist ja nicht so schlimm, gibt ja noch genug Auswahl, aber genau das war dann schlimm, vor allem, weil ich es nicht bemerkte, war ich doch selber mit der Wahl meines Essens beschäftigt, während das Kind die Karte studierte. Er wurde ruhig. Das nächste, was wir hörten war ein paar mal „Ich weiß nicht“ und schließlich ein frustriertes „Ich nehme gar nichts, esst ihr halt, ich guck zu“. In dem Moment war mir klar, es war vorbei. Wir sind ohne Essen wieder gefahren, mit einem extrem heulenden Kind im Auto „Ihr wollt mir einen schönen Tag machen und ich verbock das wieder!“

Hier setzte nun auch noch das extreme Mitgefühl und der Gerechtigkeitssinn ein. Wir haben das Kind irgendwann beruhigt und sind dann 2 Stunden später nochmal gefahren. Diesmal in eine Filiale, die den gewünschten Burger hatte. Zur Sicherheit hatte ich aber diesmal vorgesorgt und ein Ersatzessen vorausgesucht, in der üblichen Art: Ich habe eine kleine Auswahl gestellt.


Das ist eigentlich auch schon der ganze Trick: Die Auswahl beschränken! Ich versuche immer die Auswahl auf ein einfaches entweder/oder zu begrenzen und im Zweifel wird dann eine Münze geworfen. Gehen wir in einen Laden oder ähnliches darf er schauen, findet er etwas wird das genommen und raus. Länger suchen versuche ich zu vermeiden.

Schauen wir doch mal länger und er wird unschlüssig gebe ich hinterher 2 Dinge zur Auswahl: „Panda oder Affe?“ Kommt dann „Schlange“ ist es auch ok, Schlange schnappen und raus.


Das beste Geschenk macht ihr Eurem hochsensiblen Kind, wenn es so wenig wie möglich auswählen muss. Beobachtet das Kind, stellt fest, was gefällt und dann nur 2, höchstens 3 Dinge zur Auswahl, aber bedenkt, eine Münze hat nur 2 Seiten.

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