Das Kind ist doch das Wichtigste im Leben, es ist wichtig, dass es ihm gut geht. Ich bin nicht so wichtig. Ich kann mich um mich kümmern, wenn das Kind aus dem Haus ist.
So geht es vielen Eltern, meist Müttern, auch wenn sie es so nicht sagen und es oft auch gar nicht erkennen, bevor sie erschöpft sind. Naja und wenn man erschöpft ist, was solls, Hauptsache es geht dem Kind gut. Tut es nur leider nicht!
Damit es meinem Kind wirklich gut geht, ist es wichtig, dass es mir gut geht.
Kinder sind sehr empfindsam und spüren wenn es den Eltern nicht gut geht und sie leiden mit. Oft höre ich von Müttern, dass Kind sei gar nicht empathisch, im Gegenteil, gerade wenn es der Mutter schlecht geht, dreht das Kind auf. Zum einen ist das ein großer Teil Einbildung, denn wenn es einem nicht gut geht ist man empfindlich und es kommt einem alles viel schlimmer vor. Zum anderes ist es aber auch zum Teil wahr, denn das Kind kann gerade nicht mit der Situation umgehen und überspielt seine Unsicherheit und das sehr lautstark.
Ein weiterer Grund, warum es mir gut gehen muss ist die eigene Kraft. Für ein Kind da zu sein, mit ihm zu spielen, oder zu lernen, braucht Kraft und Energie. Kraft und Energie, die ich nicht habe, wenn ich nicht dafür Sorge trage, sie immer wieder aufzufüllen. Viele Mütter haben ein Burn-Out von der Familie. Wie anstrengend Kindererziehung und Haushalt sein können, das wird oft nicht gesehen. Gleichzeitig ist es auch oft eintönig und den Müttern fällt die Decke auf den Kopf, gerade bei kleinen Kindern.
Natürlich ist es auch eine Sache der Nerven. Kinder sind nicht perfekt und es gibt kein Kind, dass immer das tut, was die Eltern wünschen. Oft entwickeln sich die Kinder ganz entgegen unseren Wünschen und dann brauchen wir gute Nerven, um die Familie trotzdem in Harmonie zu halten.
Wer ist nicht schon mal wegen einer Kleinigkeit „ausgeflippt“ und hat das Kind mehr als notwendig angemeckert? Keine Sorge, dass ich vollkommen normal, aber damit uns möglichst selten der Kragen platzt brauchen wir eben ein gutes Nervenkostüm.
Eltern brauchen also Gesundheit, Kraft, Energie und gute Nerven. Das kann ich aber nur erreichen, wenn ich dafür sorge, dass es mir gut geht. Dass ich meine Ruhepausen habe, dass ich entspanne, dass ich Dinge tue, die mir gut tun und die mir Spaß machen, damit ich immer neue Energie tanken kann. Nur dann kann ich mein Kind so begleiten, wie es das verdient und wie ich es eigentlich möchte.
Leider wird dieser Faktor viel viel zu selten gesehen. Um glücklich zu sein brauchen Kinder eine harmonische Familie, die ihnen Schutz und Kraft gibt und dazu braucht es entspannte Eltern, die sich wohl fühlen.